Jetzt bin ich tatsächlich schon wieder anderthalb Wochen zu Hause, die erste Arbeitswoche liegt ebenfalls bereits hinter mir – Wahnsinn wie schnell der Alltag versucht einen wieder total zu vereinnahmen…und fast wäre es ihm gelungen, diesem Schuft.
Nach einem wunderschönen letzten Tag in New York bin ich am 12.10. nach einem Zwischenstopp in Manchester wieder gut in Düsseldorf gelandet und einen schöneren Empfang hätte es fast nicht geben können. Zum allerersten Mal in meinem Leben (!) wurde ich am Flughafen direkt hinter der Schiebetür der Gepäckausgabe erwartet. Mit Luftballon sogar.
Weil der Abholung ein Abendessen folgte (sehr lecker und sehr gesellig) bin ich zuerst nur ganz kurz nach Hause, um meine Taschen abzustellen. Aber schon die ersten paar Minuten in meiner Wohnung haben mich mit einem wahrhaften Glücksgefühl erfüllt – endlich wieder zu Hause, all meine Sachen, so viel Platz und ein sauberes Bad für mich alleine…so in etwa halt. Übertroffen wurde dieses Gefühl nur vom ersten Mal wieder in mein Bett fallen nach dem leckeren Essen – priceless!
Leider war die Nacht – und eigentlich auch alle folgenden bis heute – um 03:00 Uhr wieder zu Ende. Inzwischen habe ich den Jetlag wie es aussieht überwunden, nach den vielen Zeitzonen durfte das ruhig ein bisschen länger dauern.
Ich habe die erste kurze Nacht dann direkt zum Auspacken genutzt und noch eine kleine Überraschung entdeckt:
Die TSA hat tatsächlich mein Gepäck durchsucht! In dem Jutebeutel war meine dreckige Wäsche, irgendwie mochte ich den Gedanken, dass die sich erst mal dadurch wühlen mussten. Es fehlt aus meiner Sicht nix und mein Schloss musste glücklicherweise nicht aufgebrochen werden, weil es eben ein TSA-Schloss war. Ich hatte es ohnehin vor, aber spätestens nach dieser Aktion habe ich dann einfach alles – obwohl ich zuletzt in Hawaii noch gewaschen hatte – nochmal in die Waschmaschine gesteckt…wie ging das hier mit den Programmen noch mal?! 🙂
Über mein Reisegepäck hatte ich ja schon ein wenig erzählt, aber das Geldversteck noch für mich behalten – das werde ich gerne jetzt noch nachholen. Auf meiner Abschiedsparty habe ich – neben vielen anderen persönlichen, gebastelten und wunderschönen Geschenken – auch ein bisschen was zum Ausgeben bekommen, unter anderem in dieser schönen Verpackung:
Diese habe ich dann, entsprechend befüllt, in meine Reiseapotheke gepackt.
Die Pillen oben drauf sind Glückspillen – also so wie Glückskekse mit Zetteln drin. Hat gut funktioniert, wobei ich die Dose letztendlich doch meistens mit in den Safe oder meinen Pacsafe gepackt habe.
Ich konnte nach meiner Rückkehr dann noch vier Tage den beginnenden Herbst genießen, Freunde treffen und eine neue Erdenbürgerin begrüßen bevor ich am Montag das erste Mal wieder nach Bochum zur Arbeit gefahren bin.
Auch hier wurde mir ein sehr herzlicher Empfang bereitet, über den ich mich wahnsinnig gefreut habe.
Unabhängig voneinander haben mehrere Kollegen gesagt, dass es ihnen gar nicht so vorkommt, als wäre ich vier Monate weg gewesen. Jetzt wo ich wieder eine Woche im Büro war, kann ich das ein bisschen verstehen. Es ist unglaublich, wie schnell man wieder drin ist – im guten wie im schlechten Sinne.
Meine positive und entspannte Grundstimmung, den mit Erinnerungen vollen Kopf und dieses energetische Kribbeln habe ich nach wie vor unverändert, was mich immer wieder zum Grinsen bringt. Jetzt kommt aber der vielleicht schwierigste Teil des Sabbaticals – wie nehme ich möglichst viel von den guten Dingen und Gefühlen mit in den Alltag? Hierbei denke ich an ganz handfeste Sachen wie z.B. Essen und Bewegung. Während meiner Reise habe ich ohne bewusst darauf hinzuarbeiten ein paar Kilo abgenommen und meine Sitz-Rückenschmerzen sind komplett verschwunden. Dies möchte ich unbedingt weiterverfolgen und versuche – mal wieder – alles was mir gut tut mit dem Arbeitsalltag unter einen Hut zu kriegen. Gar nicht so einfach, wenn man mindestens 12 Stunden am Tag mit Arbeiten und Pendeln beschäftigt ist, aber bestimmt auch nicht unmöglich.
Was mich immer wieder ein bisschen ratlos macht, ist die Frage danach, was mir am besten gefallen hat. Hierauf eine Antwort zu geben finde ich total schwierig, möchte hier aber mal einen Versuch wagen.
Auf Platz 1 ist ganz klar die Wertschätzung, die mir vor meinem Abschied und nach meiner Wiederkehr im privaten und beruflichen Umfeld zuteil geworden ist. Und natürlich auch zwischendurch, bei Begegnungen während meiner Reise und Reaktionen auf meinen Blog.
Direkt danach folgt auf Platz 2 die Selbstbestimmung der letzten Monate. Ich mach ja eh meistens was ich will, aber das so uneingeschränkt über einen längeren Zeitraum zu tun war wirklich großartig – maximale Freiheit halt.
Platz 3 bilden dann natürlich die Reiseziele und Erlebnisse an sich, aber da die eine Sache rauszupicken, die mir am besten gefallen hat…keine Chance. Lass ich mich auch gar nicht drauf ein ;).
Nicht zu vergessen wäre dann auf Platz 4 die Tatsache, dass ich das ganze wirklich durchgezogen hab. Von der fixen Idee, zur konkreten Vorbereitung über Abschied nehmen und los fliegen, dann auf die Schnauze fallen, Wunden lecken, n o c h m a l Abschied nehmen und los fliegen und dann eine fantastische Zeit haben.
Im Nachhinein kann ich sagen, dass es so wie es gelaufen ist und vielleicht auch gerade wegen der schwierigen Zeit in Vietnam perfekt war. Ich habe wahnsinnig viel über mich, meine Bedürfnisse meine Stärken und meine Grenzen gelernt. Immer wenn ich jetzt Bilder von mir aus dieser Zeit sehe möchte ich die Vietnam-Maike gerne mal fest in den Arm nehmen und sagen „Halt durch Kleine, alles wird gut.“. Die freie Zeit zu Hause und die Reise nach Tirol waren zudem fantastisch und ich möchte beides nicht missen.
Zum Abschluss bleibt wie immer ein riesengroßes D A N K E!
An alle, die mich auf welche Art und Weise auch immer unterstützt haben mit Tipps, persönlichen Worten, Geschichten von zu Hause, Kommentaren auf facebook und hier, Umarmungen, Glücksbringern, Geschenken, Kuchen, Luftballons und auf so viele Arten mehr. Namentlich möchte ich hier meine Mama erwähnen, die mich eigentlich nicht gehen lassen wollte, aber bei allen Entscheidungen hinter mir gestanden hat – das war bestimmt auch nicht immer einfach.
Ein weiteres nicht minder großes D A N K E geht an alle Schutzengel, Christophorus, das Universum und wen auch immer für 3 Kontinente, 9 Länder, 6 Zeitzonen, 57.350km im Flugzeug, 1,45 Erdumrundungen und 800 gefahrene Meilen auf Hawaii ohne Unfälle, Krankheiten, Diebstähle und Flugzeug- oder Helikopterabstürze.
Was dennoch schief ging: Ich habe einen Gürtel und ein Bandana verloren, einen Transfer zum Flughafen von Honolulu verpennt (war aber eigentlich nicht meine Schuld 😉 ) und mein Paket mit maßgeschneiderten Kostümen ist derzeit im Nirwana des Exportzentrums von DHL in Rodgau verlustig – längere Geschichte, wird hoffentlich noch.
Das einzige echte Problem was ich derzeit sehe – was mache ich denn nun mit meinem Blog? Mir hat das Schreiben so viel Spaß gemacht, dass ich darauf eigentlich nicht verzichten und auch nicht bis zum nächsten Urlaub warten möchte…für konstruktive Vorschläge dahingehend bin ich dankbar!
Bevor ich im Juni gestartet bin, habe ich ein Bild von Winnie Pooh gepostet. Jetzt wo ich mal eine ganze Zeit ohne Euch auskommen musste, kann gar nicht genug betonen wie schön es trotz der tollen Reiserei ist, wieder bei Euch zu sein.