Entspannung in Tirol

Ich habe nun ein paar Tage nichts von mir hören lassen – was weniger an dem bis Mitte der Woche nicht vorhandenem W-Lan beim Schmiedbauer als am Vorsatz „entspannen“ gelegen hat. So viel vorweg: Das hat ganz hervorragend funktioniert!

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Auch wenn mein Sabbatical schon jetzt nicht wie ursprünglich mal geplant verlaufen ist, ist es voller Überraschungen und spontaner Entscheidungen und hat damit im Prinzip schon zwei meiner größten Wünsche erfüllt. Ich jedenfalls hätte keine 5 Euro darauf gewettet, dass ich so schnell noch einmal im Sommer in die Alpen komme – und Kinder nein wie isset schön:

Nach ein bisschen ankommen, an die Höhe gewöhnen – da habe ich tatsächlich aus meiner Erfahrung des letzten Jahres gelernt 🙂 – und das (zu dem Zeitpunkt noch) fantastische Wetter im Freibad in Virgen genießen, war ich auch ein bisschen wandern.

Angefangen habe ich mit der größten und höchsten Tour für mich in dieser Woche, weil es der Wetterbericht quasi so für mich entschieden hat. Ich bin nach Matrei gefahren und von dort aus mit der Gondel zur Mittelstation Goldried auf  knapp 2.200m. Von da aus ging es dann auf einem „Maike-tauglichen“ Weg zur Adlerlounge, die auf 2.621m liegt – so ganz flach war der Weg also nicht immer…aber sehr gut machbar.

Von der Adlerlounge kann man über 60 3.000er sehen, unter anderem den höchsten Berg Österreichs (Anm.: den Großglockner 😉 ).

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Auf dem Rückweg habe ich dann tatsächlich ein paar Murmeltiere in freier Wildbahn entdeckt – die Alm-Kühe sind ja im Grunde überall. nur nicht immer so schön drapiert.

Drei Tage später sah mein Wanderweg übrigens so aus:

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Zur Orientierung: Der Ort ist Virgen. Im Hintergrund kann man, wenn man genau hinguckt, die Goldriedbahn erkennen – die gerade Linie/Schneise ziemlich mittig auf dem Berg. Ab da wo die Bahn aufhört, bin ich gewandert – allerdings mit viel weniger Schnee ;).

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Bei ca. 7 Grad Tagestemperatur sahen auch die nicht so hohen „Hausberge“ ziemlich weiß aus:

Die Bilder sind bei einem Spaziergang am Donnerstag entstanden (Spaziergang in den Bergen = Wanderung…oder?!). Direkt vor meiner Haustür beginnt der im Rahmen eines Kunstprojekts erneuerte und mit für mich aktuell sehr nahen und inspirierenden Texten gestaltete Kreuzweg zwischen Virgen und Obermauern. Ideal für einen Abstecher in den Ort.

Am Freitag habe ich mich dann noch zu den Umbalfällen begeben, die man nach einer kurzen Wanderung durch den Wald erreicht. Na ja – streng genommen habe ich es nur bis zur IslitzerAlm geschafft, aber es war einfach zu kalt und windig (mimimi).

Hier sind die Alm-Kühe Wald-Kühe.

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Sowie ein für mich erreichbares Gipfelkreuz – zumindest das Modell von einem (und keiner hat es weggetragen, Anna…).

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Ansonsten gab es in der letzten Woche noch jede Menge Bücher, einen Bummel durch Lienz,

eine Geburtstagsfeier,

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große Freude über mein Mietwagenschnäppchen (Spritkosten ab und bis München mit allem dazwischen 33 Euro),

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manchmal so gar keinen Ausblick

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ein bisschen „Das Gegenteil von schlau – dumm – anders – blöd – richtig, erstes Wort, der Mensch hat 5 Punkt Punkt Punkt – Sinne – Einzahl – Sinn – genau und jetzt zusammen – Blödsinn – jap!“, leckeres Bier und gaaaanz viel Urlaub.

Am 22.8. geht es übrigens wieder nach Bangkok. Mal sehen, was bis dahin noch so alles passiert!

Urlaub vom Urlaub

Seit heute Vormittag bin ich in Obermauern/Virgen/Tirol. 

Nach einer knappen Woche zu Hause mit vielen schönen persönlichen Begegnungen und einer quasi Überraschungs-Geburtstagsfeier im Garten in Süchteln steht nun erst einmal eine Woche echter Urlaub an!

Hier bekomme ich bestimmt den Kopf ein bisschen frei um danach die Wochen in Thailand zu planen – bis jetzt habe ich da noch eine kleine emotionale Sperre. Das Koffer packen und wieder Tschö sagen gestern war – insbesondere vor dem Hintergrund, dass dies hier nur ein paar Tage in wirklich geschützer Umgebung sind – unverhältnismäßig schwer.

Nur eine Pause, nicht das Ende…

Zurück in Dülken muss ich sagen, dass die Entscheidung erst einmal nach Hause zu fahren zwar immer noch sehr schwer, aber vollkommen richtig war! Mir kommt es vor, als wäre ich Wochen und nicht Tage weg gewesen und selten habe ich mich so gefreut wieder hier und wieder Maike zu sein.

Nur weil mein Start unglücklich war, halte ich Vietnam übrigens nach wie vor für ein sehr interessantes Reiseziel und kann jedem empfehlen, seine eigenen Erfahrungen zu sammeln. Ich fühle mich zudem ein bisschen herausgefordert, dem ganzen irgendwann noch einmal eine Chance zu geben!

Natürlich wäre ich nicht ich, wenn ich nicht noch überlegen würde, was schief gelaufen ist oder eher, was ich nächstes Mal anders machen würde:

  1. In Ruhe ankommen: Ich würde mir – trotz der Devise „Wo es mir nicht gefällt bleibe ich nicht“ – mehr Zeit für alles nehmen, zumindest für’s Ankommen. Ich habe das deutlich wärmere Klima, die Zeitverschiebung und den Kulturschock total unterschätzt.
  2. Schlafen: Bei mir hat sich ein extremes Schlafdefizit aufgebaut, was mich zum Ende hin wirklich total fertig gemacht hat. Ausschlafen muss sein, notfalls auch mit entsprechender Hilfe.
  3. Essen: Ich hatte die ganze Zeit über keinen Appetit und wenn ich etwas gegessen habe, andere Verdauungsprobleme. Die Lösung kann aber, insbesondere in einer für den Körper anstrengenden Situation nicht sein, gar nichts mehr zu essen. Ich hatte zu großen Ehrgeiz um auf mir bekannte und eher europäische Gerichte zurück zu greifen, was wohl besser gewesen wäre.
  4. Unterkünfte: Im Rahmen meines Budgets habe ich in sehr unterschiedlichen Unterkünften geschlafen – so richtig zum Wohlfühlen (1x) und so richtig zum Weglaufen. Insbesondere in Hanoi würde ich darauf achten, dass das Hotel nicht zu alt ist und mich ansonsten vor allem an den Bewertungen orientieren. Nicht an Fotos oder ähnlichem. Und ich würde direkt gehen, wenn es mir nicht gefällt.
  5. Homebase: Ich würde mir von Startpunkten zu diversen Ausflügen so etwas wie eine Homebase suchen, also ein Hotel, wo ich das große Gepäck sicher verwahrt weiß und ggf. auch ohne Übernachtung noch einmal duschen kann, wenn es weiter geht.
  6. Ausflüge: Wenn überhaupt würde ich mir organisierte Touren besser aussuchen, insbesondere auch die jeweiligen Unterkünfte vor Ort und besser zuhören, wenn die Ausflüge vorgestellt werden.
  7. Eine mehrwöchige Tour durch Vietnam würde ich nur in Begleitung machen oder vorab Kontakte herstellen, um vor Ort „begleitet“ zu werden.

Das Schöne an meinem Sabbatical ist ja jetzt, dass ich schon bald die Gelegenheit haben werde, meine Erkenntnisse in die Realität umzusetzen 🙂

Nach ein paar Tagen zu Hause, in welchen wichtige Geburtstage gefeiert werden (einer davon besonders wichtig), fahre ich Freitag Nacht erst einmal für eine Woche nach Tirol. Dort treffe ich liebe Freunde und feiere direkt weiter Geburtstag.

Den restlichen Juli mache ich dann einfach mal Ferien zu Hause, würde aber gerne noch eine Woche oder zumindest ein paar Tage nach Holland ans Meer. Kommt jemand mit? Ist jemand da und nimmt mich auf? 😉

Spätestens Mitte August werde ich dann wieder nach Thailand aufbrechen und meine restlichen Reisepläne verwirklichen. Hier werde ich mich allerdings gemäß der o.g. Punkte etwas anders vorbereiten und doch das ein oder andere Vorplanen.

Ich werde gerne weiter berichten und freue mich auf weitere spannende (aber vielleicht nicht zu spannende) Abenteuer.

 

Aus Gründen

Gestern Nachmittag bin ich aus der Ha Long Bucht zurück gekehrt. Die Landschaft ist wirklich beeindruckend und die Atmosphäre zwischen den Felsen und Inseln vermutlich einmalig. Besonders fasziniert hat mich die Geräuschkulisse, die man von den Inseln wahrnimmt – viel lauter und unheimlicher als man denkt.

Abgesehen von der Landschaft war der Ausflug an sich vor allen Dingen mal wieder anstrengend. Morgens früh Abholung mit dem Minibus, 4 1/2 Stunden halsbrecherische Fahrt durch Dörfer, dann Ankommen im Hafen bei strömendem Regen. Es gibt soweit ich weiß über 500 Anbieter solcher Rundfahrten und ein dementsprechender Umschlag von Passagieren findet dort statt.

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Man weiß bei den Touren nie, ob die Menschen, mit denen man im Bus sitzt auch diejenigen sind, mit denen man später auf dem Ausflug zusammen ist. Bei mir war es so und so habe ich meine gut 24 Stunden auf dem Schiff mit 2 vietnamesischen Müttern und ihren Kindern, 2 älteren vietnamesischen Herren, einem Koreaner, der vermutlich etwas jünger war als ich, sowie einer ziemlich mürrischen vietnamesischen Crew verbracht.

Wir wurden mit einem kleineren Beiboot abgeholt und zu unserem Schiff gebracht – vom äußeren Eindruck soll man sich ja nicht abschrecken lassen, aber macht Euch einfach selbst mal ein Bild.

Die Kabine habe ich mir übrigens mit dem Koreaner geteilt. Ich hatte einen „shared room“ gebucht  (wieso nur?) und obwohl das Schiff höchstens halb belegt war, wurde sich hieran natürlich mal strikt gehalten.

Das Essen, was es an Bord dann direkt gab war reichlich und erst einmal ganz lecker. Es ging ja bei der Tour primär um den Ausblick, den wir nach dem Essen immerhin rund eine Stunde in der „Freetime“ genießen durften. Danach ging das (sehr zähe, wortkarge und im Grunde vollkommen überflüssige) Programm los – Aussichtsplattform und/oder schwimmen, eine Höhlenbesichtigung, Kajakfahren, ein Kochkurs (ich habe eine Frühlingsrolle gefüllt und gerollt – Wahnsinn, oder?), dann schon Abendessen – auch erst einmal ganz lecker – tja und dann war es schon dunkel und die schöne Aussicht weg. Der nachmittägliche Mojito war hier nur ein schwacher Trost.

Ich hatte mich nachmittags für schwimmen entschieden. Man stelle sich eine kleine Insel mit einer noch kleineren Bucht vor, in der ein wiederum kleinerer Bereich zum Schwimmen abgeteilt ist. Hierin tummeln sich zig Vietnamesen, die ihre Ferien genießen und eine Handvoll ausländischer Touristen – egal Hauptsache mal ins Wasser. Der Erfolg – irgendwas hat mich in den Oberschenkel gebissen/gestochen oder diesen gestreift (Jellyfish?). Keine Ahnung, was das genau war, es hat jedenfalls ordentlich gezwiebelt, wurde feuerrot und ist angeschwollen, war aber Gott sei Dank sehr schnell wieder weg.

Mir ist das schon vorher aufgefallen, nur noch nie so geballt, aber Vietnamesen, die nicht in der Touristenbranche arbeiten sind zu diesen nicht eben besonders freundlich. Man muss auch damit rechnen fotografiert zu werden. Nicht heimlich sondern ziemlich übergriffig und auch ohne gefragt zu werden. Kein besonders schönes Gefühl.

Die Nacht war unruhig, kalt und der krönende Abschluss war, dass sich das Essen unschön bemerkbar gemacht hat. Noch unschöner war, dass die Badezimmertür nicht richtig zu ging….aber was soll man machen.

Geweckt wurden wir am nächsten Morgen um 07:00 Uhr, weil wir um 08:00 Uhr schon wieder auf einer Austernfarm sein mussten. Dort wurde uns rudimentär die Arbeit erklärt, am Ende durfte ich mir eine der sich für die Touris in einem kleinen Aquarium befindlichen Austern aussuchen. Die Chance, dass dort tatsächlich eine Perle drin ist liegt laut Guide bei maximal 30%. Sein Spruch: „Wenn eine Perle drin ist, darfst Du nach Hause, sonst bleibst Du hier.“ – war natürlich eine drin, durfte ich aber nicht behalten.

Zurück auf dem Schiff habe ich jede weitere Kooperation mit irgendwelchen Programmen verweigert und an Deck die Aussicht geguckt und gelesen.

Mit ein bisschen Weitblick sind dort meine Gedanken sehr gekreist und ich habe entschieden, Vietnam für jetzt zu verlassen. Die Rückreise nach Hanoi wurde von diesen Grübeleien ein wenig überschattet und so in der Tat etwas erträglicher, obwohl mir andere Ablenkungen natürlich lieber gewesen wären.

Zurück in Hanoi habe ich erst einmal mein Open-Bus Ticket sowie das bereits gebuchte Hostel in Phong Na storniert und mir ein Hotelzimmer in der Nähe des Flughafens gebucht.

Zwei hilfreiche und sehr unterstützende Anrufe zu Hause und eine mal wieder schlaflose Nacht später habe ich nun doch den nicht ganz einfachen Entschluss gefasst, erst einmal wieder nach Hause zu kommen.

Ich habe alles hin und her überlegt und durch-recherchiert – erst einmal nach Da Nang/Hoi An fliegen, dort ein paar Tage ausspannen und von da aus weiter gucken. Oder doch rüber nach Thailand fliegen und das gleiche dort tun – aber ich glaube aus meiner jetzigen Situation heraus, kann das nur schief gehen. Zudem habe ich am Ende des Sabbaticals ja noch ein paar Flüge gebucht, so dass der Zeitpunkt jetzt ggf. besser ist.

Gerechnet hab ich mit vielem, was auf meiner Reise passieren könnte. Hiermit nicht. Es gibt einiges, was ich anders machen würde, käme ich noch einmal hierhin. Das wichtigste – ich würde es nicht noch einmal alleine machen.

Wie genau es mit meinem Sabbatical nun weiter geht weiß ich noch nicht und möchte mir da jetzt gerade auch keine Gedanken drüber machen. Ich möchte mich auf jeden Fall für jeden Kommentar, jedes liebe Wort und alles, was Ihr zu meiner Unterstützung beigetragen habt von ganzem Herzen bedanken. Daran hat es 1000%ig nicht gelegen. Eher im Gegenteil, das war quasi der einzige Grund, warum ich so mit mir gehadert habe wirklich nach Hause zu fahren.