Lost in Translation

…aber immerhin verlaufe ich mich nicht mehr jedes Mal, wenn ich aus dem Hotel auf Hanois verwinkelte Gassen im Old Quartier trete. Interessant ist, dass jede Straße – oder Gasse – eine andere Handwerkskunst beherbergt. Auf „meiner“ Straße, Thuoc Bac, gibt es alles aus Metall. Die Häuser sind hier in der Regel sehr schmal und lang (fast wie an den Grachten). Vorne an der Straße der Laden, dann eine Werkstatt, dahinter die Wohnräume.

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Anstelle vieler beschreibender Worte hier noch ein paar Fotos:

Das Old Quartier wurde früher von französischen Besatzern geprägt. Ein Relikt ist die St. Joseph’s Cathedral. Hier war ich kurz vor einer Hochzeit und habe ein paar Minuten Stille und Kühle genossen. Egal wie weit ich von zu Hause weg bin und wie anders die Umgebung ist, kann ich in Kirchen immer ein bisschen zur Ruhe kommen.

Auf dem Weg zu einem Besuch im Geschichtsmuseum bin ich am Hoan Kiem See vorbei gekommen. Die grüne Lunge Hanois, die aber im Grunde erst Abends richtig schön wird.

Nach meinem erneuten Ausflug an den See war ich gestern Abend noch auf dem Nachtmarkt. Das ist wie Schöppenmarkt nur im Dunkeln und eben in Hanoi (also fast genau so). Mein persönliches Highlight war ein Album von Modern Talking, leider haben die Englischkenntnisse der Verkäuferin und mein vietnamesisch nicht ausgereicht, um die Hintergründe zu erörtern.

Heute Mittag bin ich zum Ho Chi Minh Museum und zu seinem Mausoleum aufgebrochen. Das Mausoleum war schon geschlossen, aber ganz böse bin ich darüber nicht. „Onkel Ho“ wird regelmäßig nach Russland geflogen, um wieder hübsch gemacht zu werden – irgendwie gruselig. Das Museum war recht interessant, schade, dass ich die Ho-Ho-Ho Chin Minh Ära verpasst habe.

Ganz in der Nähe sind die One Pillar Pagode, der Flaggenturm und die Deutsche Botschaft.

Anschließend habe ich mir eine faszinierende Show im Wasserpuppentheater angesehen. Darauf gekommen bin ich wegen des wunderschönen Buches „Sung’s Laden“ – danke nochmal liebe Jule! Buch und so eine Show kann ich jedem empfehlen, so was habe ich in der Tat noch nicht gesehen.

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Ich versuche, hier möglichst viel zu Fuß zu machen. Die Hitze macht es aber nicht ganz einfach und so bin ich inzwischen schon zwei Mal mit einer Rikscha unterwegs gewesen. Gemütlicher, als man denkt, so quasi als Rammbock.

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Kulinarisch kann ich noch fast gar nichts berichten – mir fehlt im Moment noch völlig der Appetit (tut auch mal gut). Ich habe allerdings von der freundlichen Dame auf dem Foto ein bisschen Ananas gekauft. Die Jungs von der Rezeption haben mir erklärt, wie die hier gegessen wird – mit Instantbrühenpulver. Schmeckt besser, als es sich anhört.

Ich muss mich jetzt ein bisschen beeilen, weil ich gleich abgeholt und zu meinem Nachtbus nach Sa Pa gebracht werde. Was ich da vorhabe erzähle ich lieber erst, wenn ich es wirklich geschafft habe ;).

Eine Antwort auf „Lost in Translation

  1. Liebe Maike,
    ich freue mich immer von Dir zu hören. Es ist toll, dass Du uns an Deiner Reise teilhaben lässt. Mach weiter so.
    Ganz herzliche Grüsse
    Mama

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