Make yourself at home!

Hierzu hat mich mein Air B’nB Gastgeber Riaan ausdrücklich aufgefordert und er und seine Familie machen es einem wirklich einfach. Natürlich ist man kein vollwertiges Familienmitglied, aber man wohnt halt trotzdem zusammen und das ein oder andere Gespräch ergibt sich immer wieder mal. Eine bessere Möglichkeit kurzzeitig in den amerikanischen Alltag einzutauchen kann ich mir kaum vorstellen – wobei das Haus eher untypisch groß für hier und explizit auf die Beherbergung von Gästen über der Garage ausgerichtet ist.

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Nachdem ich gestern recht lange gewandert und noch ein bisschen k.o. bin und es dazu auch noch regnet, ist heute mehr so ein Tag Alltag im Urlaub.

Auch wenn die erste Zeit an einem neuen Ort immer etwas fremd und merkwürdig ist, ist es schon erstaunlich, wie schnell man sich an eine neue Umgebung gewöhnen kann und dann alles wie selbstverständlich einfach macht, ohne mehr groß darüber nachzudenken. In Amerika ist aber auch irgendwie alles einfach. Mein Auto – zufälligerweise wieder ein Ford Focus – fährt dank Automatik-Getriebe (was auch sonst hier) und Tempomat (ansonsten erträgt man die max. 55 mph auch nicht) quasi von alleine.

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Man beachte das Regenbogennummernschild aus dem „Aloha State“ :-).

Der kleine hat leider kein Navi, allerdings ist das hier auch fast unnötig – so viele Straßen und insbesondere Highways gibt es hier nicht und die Beschilderung ist wirklich idiotensicher. Falls man doch mal eine Karte braucht, kann ich maps.me empfehlen. Ich kannte das bis Seoul nicht und bin total begeistert, weil man alles auch offline nachgucken kann, wenn man die Karten einmal herunter geladen hat.

Das hier ist der „Vorgarten“ mit Zufahrt zum Haus.img_4537

Wir sind hier im „Tropical Rainforest“ Teil der Insel. Es ist (mal wieder) ziemlich schwül aber dafür auch sehr grün. Die nächtliche Geräuschkulisse ist der Wahnsinn. Frösche und Grillen in einer unfassbaren Lautstärke, wirklich so wie ich mir den Regenwald vorstelle und deutlich lauter als der Dschungel in Thailand.

Die Preise sind auch auf Big Island wahnsinnig hoch, weil alles hierhin importiert werden muss. Ich habe vorgestern bei Foodland für ein Brot – also ein amerikanisches Toast, welches den Namen Brot kaum verdient – knapp $5 bezahlt. Heute war ich zum Vergleich mal im Walmart, da war es ein wenig günstiger aber mit $3 immer noch teuer. Meine Gastfamilie versucht weitgehend auf verarbeitete Lebensmittel zu verzichten und regionale Produkte zu kaufen. Ein wenig Landwirtschaft gibt es hier ja. Das ist natürlich ein hervorragender Ansatz, nicht nur für Hawaii.

Nicht desto trotz lieben Amerikaner Riesensupermärkte und ich könnte hier – zumindest an einem Tag Alltag im Urlaub – stundenlang durchlaufen. Anstelle eine Bäckers wie bei uns (was ist das?!) ist hier eben ein Mc Donald’s vorne beim Eingang.

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Mitten in der Sportabteilung zwischen Angeln nebst Zubehör und den Bällen (Basket/Base/Foot/…) konnte man dann in der Tat auch Waffen kaufen. Zwar sind die Waffengesetze hier auf Hawaii etwas strenger, ist aber trotzdem ein merkwürdiges Gefühl.

Weil heute ja eh ein Rödeltag war, habe ich dann auch gleich noch Wäsche gewaschen. In Thailand habe ich meine dreckige Wäsche abgegeben und am nächsten Tag tadellos wiederbekommen – für ca. 1€/kg Wäsche. Der einzige Aufwand war eine kleine Liste, damit man weiß, dass man auch alles wieder bekommen hat.

Hier habe ich stattdessen einen Ausflug in den Waschsalon gemacht.

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Mir war das nicht bewusst, aber was haben wir es gut, wenn es ums Waschen geht – hatte mir Frau Graf ja schon prophezeit. Bei amerikanischen Waschmaschinen, hier schon sehr fortschrittlich mit einer richtigen Trommel (dreht sich trotzdem nur in eine Richtung), kann man zwischen drei Wascharten auswählen: cold, warm, hot. Das war’s. Auf meine Frage wie heiß denn was ist, konnte die – wie die meisten hier sehr sehr freundliche -Angestellte keine Antwort geben, hat sich aber direkt beim Techniker erkundigt. Der heiße Waschgang geht bis maximal 130 Grad. Fahrenheit natürlich. Das sind knapp 60 Grad Celsius (ich hab vorher gegoogelt das ich meinen Wäschemix nur bis max. 100 Grad Fahrenheit waschen sollte, also die Umrechnung von 40 Grad Celsius). Kochwäsche ist hier also nicht, was daran liegt, dass die Maschinen das heiße Wasser direkt aus der Leitung ziehen und nicht selbst erhitzen. Warm war also meine Wahl und siehe da, das Programm dauert ganze 22 Minuten, inklusive Schleudern. Wem der Sinnersche Kreis ein Begriff ist – kenn ich natürlich noch aus der Ausbildung – weiß, dass es vier Faktoren für Sauberkeit gibt: Mechanik, Temperatur, Chemie und Zeit. Bei uns wird eine niedrige Waschtemperatur durch Mechanik (die Trommel dreht sich in beide Richtungen) und vor allem Zeit kompensiert. Aber hier? Richtig. Augen auf bei der Wahl des Waschmittels, bloss keine Bleiche für Buntwäsche nehmen.

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Nachdem auch das geklärt war, konnte ich meinen beiden Maschinen meditativ beim Waschen zusehen und bin mit dem Ergebnis auch ganz zufrieden.

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Jetzt bin ich nur noch gespannt, ob ich die Wäsche in dem tropischen Klima auch trocken kriege.

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Ich wohne übrigens in der Nähe von Kurtistown bzw. Hilo im Osten von Big Island (relativ mittig ist in grau eine kleine Markierung auf der Karte).bildschirmfoto-2016-09-23-um-16-59-46

Big Island ist die größte und jüngste Hawaiianische Insel, die im Grunde auch immer weiter wächst. Das liegt daran, dass es hier zumindest noch einen derzeit aktiven Vulkan gibt – den Kilauea – von welchem aus fleißig Lava ins Meer fließt, was die Insel halt jeden Tag ein bisschen wachsen lässt. Mein zu Hause auf Zeit befindet sich ganz in der Nähe vom Volcano National Park. Was ich da so alles gemacht und gesehen habe (und am Wochenende noch erleben werde), erzähle ich Euch der Vollständigkeit halber im nächsten Post. Hier schon einmal eine kleine Vorschau:

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Auch wenn heute also eher ein Bummeltag mit Alltagsaufgaben war, an dem ich auch viel und ein ganz kleines bisschen wehmütig an zu Hause gedacht habe, bleibt es insgesamt richtig spannend.

 

 

 

 

Ich packe meinen Koffer…

Wie angekündigt stelle ich Euch hier ein paar Dinge vor, die ich auf meiner Reise nicht mehr missen möchte und ein paar Kniffe, die sich bis jetzt bewährt haben.

Drei Bemerkungen hierzu vorab:

  1. Ich habe mir im Laufe des letzten Jahres immer mal wieder Blogs und Artikel zum Thema Packlisten etc. angesehen und mir da das für mich passende raus gesucht. Vieles ist also vermutlich schon bekannt, es ist eben meine persönliche Auswahl/Zusammenstellung.
  2. Dieser Post enthält UPDATE 04/19 KEINE affilate Links mehr. (Falls Ihr also Interesse daran habt, einen der Artikel bei Amazon zu erwerben, klickt gerne drauf, dann bekomme ich ein paar Cent – allerdings wirklich nicht viel, das Ausprobieren der Einbindung steht hier für mich im Vordergrund.) Grundsätzlich bin ich natürlich ein Fan vom Heimatshoppen und würde, wenn ich wieder da bin, natürlich auch bei Bedarf mal was verleihen.
  3. Ohne besonders ängstlich oder panisch zu sein gibt es 2 Dinge, vor denen ich mich hier einfach schützen muss (Sonne und Mücken) und eben Diebstahl, den man immer im Hinterkopf haben sollte wenn man auch mal in Mehrbettzimmern oder trubeligen Großstädten unterwegs ist. Ich halte mich jetzt nicht für übervorsichtig bin aber froh, das ich entsprechende Helferlein mit habe.

Los geht es mit dem „Koffer“. Es kommen noch erstaunlich viele Taschen – Frau verreist – aber ich beginne mit der vielleicht wichtigsten. Nach etwas hin und her überlegen habe ich mich für den The North Face Basecamp Duffle in Größe L entschieden, laut Hersteller passen 95 Liter rein.

Vorteile: Da aus LKW-Plane sehr robust, abwaschbar, wasserfest und mit Rucksackträgern, allerdings ohne Beckengurt. Dafür mit einer großen Öffnung über die gesamte Taschenbreite. Jeder, der schon einmal mit Rucksack verreist ist weiß, wie nervig es sein kann sich immer durch die schmale Öffnung zu seinen Sachen durchzuwühlen.

Für Ordnung in der Tasche sorgen 5 Packwürfel.

Es gibt da zig Anbieter, Größen und Varianten. Wie es der Zufall wollte hat Amazon mir nicht vier sondern fünf geschickt. Die Befüllung stellt sich nach ein paar Mal umpacken wie folgt dar:

  1. Saubere Klamotte
  2. Schon getragene aber noch tragbare Klamotten
  3. Schuhe, Strümpfe, Unterwäsche (jeweils noch separat verpackt)
  4. Kosmetikartikel und Medikamente
  5. Elektrokram, Taschen, KrimsKrams.

Klamotten, die in die Wäsche gehören, sind in einem Jutebeutel, den kann man dann auch gleich so abgeben.

Für ausreichend Frischeduft bis dahin sorgen Trocknertücher von Lenor.

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Der Karton ist zwar schon ordentlich mitgenommen, aber so wirklich ausgepackt habe ich die Tücher noch nicht. Der Geruch, der quasi nur aus der Packung kommt, ist aber ausreichend um dafür zu sorgen, dass immer alles (wie von Mama!) frisch gewaschen nach zu Hause riecht. Super.

Auch nach meiner Reise kann ich mir ein Leben ohne Zip-Loc Beutel nur noch schwer vorstellen.

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Gibt es bei allen gängigen Discountern für kleines Geld und sind ideal für alles was auslaufen, sich verheddern oder verloren gehen kann.

In den meisten Hotel- bzw. Hostelzimmern gibt es einen Safe, aber eben nicht in allen. Mein Travelsafe von Pacsafe hat schon das ein oder andere Mal für  Beruhigung gesorgt.

Wie bei allen Pacsafe-Produkten ist engmaschig Drahtseil verarbeitet, so dass der Beutel von keiner Seite aufgeschnitten werden kann. Zusätzlich kann er mit Hilfe einer Schlinge an Möbeln o.ä. befestigt werden, damit er nicht mitgenommen werden kann. Klar hält er jemanden, der es darauf anlegt nicht auf, sorgt aber dafür, dass Gelegenheitsdiebe keine Chance haben. In die 12L Variante passen MacBook Air (11″), Bridgekamera, Handy und die wichtigen Dokumente locker rein.

Zur Befestigung benötigt man ein Schloss. Da man so ein Schloss immer mal wieder braucht, manchmal auch an verschiedenen Plätzen gleichzeitig (z.B. Schließfach + Reisetasche im Hostel), habe ich mir direkt 3 TSA-4 Digit-Kombinationsschlösser besorgt.

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Und nein, keins hat meinen Geburtstag als Kombination ;).

Ebenfalls zur Pacsafe-Familie gehört der Metrosafe, den ich als Handtasche nutze.

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Eigentlich eine Laptoptasche, aber die Größe ist ideal, um auch die Kamera und eine Flasche Wasser mitzunehmen, ohne dass die Tasche zu klobig wird. Neben den eingearbeiteten Drahtseilen werden die Reißverschlüsse verhakt. Diebstahl natürlich auch hier nicht unmöglich aber zumindest erschwert.

Um Schutz der anderen Art geht es bei der Regenhülle von Deuter.

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Ich habe diesmal zwar nicht den zugehörigen Rucksack mit, aber das weiß die Regenhülle ja nicht und passen tut sie trotzdem. Hat mir in Lienz und im Elefantenpark schon gute Dienste geleistet.

Hier in Thailand und insbesondere auf Koh Tao und Koh Phangan sind Nasty Little Sucker unterwegs, die vor allem tagsüber Dengue übertragen können. Mein Dreigestirn zur Abwehr: Antibrumm Repellent, Imprägnierung für die Klamotten und das Parakitoarmband mit Zitronella.

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Man muss auch dran glauben, dass es hilft. Bis jetzt hatte ich drei Mückenstiche und bin ganz zufrieden.

Mein ärgster Feind ist der Sonnenbrand und ich bin immer diejenige im Pool, die mit T-Shirt schwimmen geht. Hilfreich ist hier ein Wet-Suit oder UV-Shirt.

Ich habe schon länger O’Neill, würde das nächste Mal aber direkt eins mit langen Ärmeln kaufen (Ich wollte in absehbarer Zeit eh nicht nach Frankreich)

Gute Dienste – insbesondere in Vietnam – hat mir mein Schlafsackinelt geleistet.dscf1563

Halt immer dann, wenn das Bett nicht so zum einkuschlen einlädt. Ich habe auch noch einen aus Seide, der war aber zwischendurch verlustig. Inzwischen habe ich ihn wiedergefunden aber für hier lieber den aus Baumwolle mitgenommen, weil man den mal eben durchwaschen (lassen) kann.

Empfehlenswert ist zudem eine Taschen- bzw. Stirnlampe.

dscf1569Letztere fand ich erst übertrieben aber spätestens beim Kofferpacken im fensterlosen Hotelzimmer in Hanoi bei Stromausfall war ich mehr als dankbar, sie dabei zu haben,

Das Taschenmesser war ein Geburtstagsgeschenk ( 🙂 danke nochmal!) und erweist sich immer wieder als nützlich. Einziger Knackpunkt – bei Flügen unbedingt dran denken es wieder im Koffer zu verstauen!

Noch‘ ne Tasche.

Die Faltreisetasche habe ich nach meiner Rückkehr aus Vietnam dazu gekauft. Als Strand- oder Freibadtasche ganz hervorragend und ggf. auch, falls das Gepäck auf dem Rückweg mal mehr geworden ist ;).

Das OhneWörterBuch. Mehr als hilfreich.

Auch hier ohne Worte außer – vielen Dank dafür, liebe Kollegen :-).

Last but not least – mein Reisetagebuch.

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Vor allem wegen der individuellen Gestaltung von ganz vielen von Euch und wegen den praktischen Fächern für Karten/Briefe/Glücksbringer auch immer mal wieder ein Stück zu Hause.

So viel zu den Dingen. Folgendes hat sich zudem bewährt:

  • In meinem Portmonee habe ich einen Mini Magic Letter dabei. Wer bin ich, warum bin ich hier, wer soll im Notfall kontaktiert werden. Die Idee dazu kam von Zwei nach Shanghai: 13600 Kilometer mit dem Fahrrad von Deutschland nach ChinaPaul und Hansen.
  • Alle wichtigen Dokumente habe ich fotografiert und die Fotos in meine Dropbox hochgeladen, falls mal was weg kommt.
  • Alle Reisedaten sind in meinem iCloud-Kalender, auf den zwei wichtige Menschen Zugriff haben. So weiß immer jemand wo genau ich zur Zeit bin oder zumindest sein müsste.
  • Ich habe zudem ein wie ich finde klasse Geldversteck – das verrate ich aber erst, wenn ich zurück bin.

Alle, die bis hierhin durchgehalten haben, grüße ich um so herzlicher immer noch von Koh Phangan.

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Der Test ist vorbei…

…nur 70 x schlafen und 40x arbeiten, dann starte ich tatsächlich  in mein Sabbatical….und freue mich so langsam richtig!

Ich werde wie geplant am 23.06. von Schiphol aus nach Hanoi fliegen und zuvor einen Tag in Amsterdam verbringen – da war ich tatsächlich noch nie. In Hanoi habe ich für die ersten zwei Nächte ein Hotel gebucht, danach geht das Abenteuer los: Bis zum 16.09. habe ich Zeit, Südostasien zu entdecken und im positivsten Sinne planlos umher zu reisen – in dubio pro libertate!

Am 16.09. geht es dann zunächst für ein paar Tage von Bangkok aus nach Seoul und von da aus weiter nach Hawaii und New York. Die letzten dreieinhalb Wochen sind was Flüge, Mietwagen und Unterkünfte angeht schon verplant und gebucht. Ich bin hierdurch zwar jetzt schon festgelegt, aber so habe ich die wenigen günstigen Hostels auf Hawaii reserviert und vor allem komme ich wieder nach Hause – am 12.10. lande ich in Düsseldorf.

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Die vorab möglichen und sinnvollen organisatorischen Vorbereitungen sind weitgehend abgeschlossen, jetzt muss ich nur noch eine gute Übergabe im Büro hinbekommen, damit der Abschied möglichst leicht fällt.

Bis es los geht brauche ich ansonsten noch ein paar Impfungen, muss noch meine Steuererklärung machen (die erwartete Rückzahlung ist fest ins Budget eingeplant) und meine Abschiedsparty feiern. Die Packliste ist im Kopf fertig, hier werde ich aber sicher noch das ein oder andere schieben, tauschen, streichen.

Für jetzt bleibt nur tief durchatmen, Vorfreude genießen und noch ein bisschen im Hier und Jetzt bleiben…ist ja nicht mehr lang 🙂